Mehr als 50 Interessierte an der vielfältigen Geschichte sexueller und geschlechtlicher Minderheiten kamen am 5. Oktober 2019 in das Gebäude der ehemaligen Gestapozentrale von Württemberg und Hohenzollern „Hotel Silber“, um die Ergebnisse aktueller Arbeiten kennenzulernen, zu diskutieren und um sich über zukünftige Richtungen von historischer Forschung und Vermittlung auszutauschen. Eingeladen hatten der Fachverband Homosexualität und Geschichte sowie die Initiative Lern– und Gedenkort Hotel Silber und ihre AG Vielfalt. Unterstützt wurde die Tagung durch die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, das Haus der Geschichte Baden-Württemberg und nicht zuletzt durch das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg.
baf-Vorstandsfrau und freie Historikerin Ilona Scheidle berichtete in ihrem Vortrag „Bekämpftes / umkämpftes Gedenken – eine Geschichte zur ‚Lesbengedenkkugel‘ in der Mahn- und Gedenkstätte Frauenkonzentrationslager Ravensbrück“ wie autonome Frauengruppen zum 70. Jahrestag der Befreiung in Ravensbrück in einer von der Gedenkstättenleitung nicht genehmigten Aktion eine Gedenkkugel mit folgender Inschrift niederlegten: “In Gedenken an die lesbischen Frauen und Mädchen im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück und Uckermark, die als Widerständige, Ver-rückte, „Asoziale“ und aus anderen Gründen verfolgt und ermordet wurden.“ Die Leitung der Gedenkstätte ließ die Gedenkkugel wieder entfernen. Seitdem gibt es eine Auseinandersetzung um das Gedenken an die lesbischen Frauen in der dortigen KZ-Gedenkstätte.
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(Der Text entstammt mit kleinen Ergänzungen der Seite www.der-liebe-wegen.org/neuigkeiten/)