Fakten, Geschichten, Kurioses – Tag der Archive am 5./6. März 2022

Unter dem Motto „Fakten, Geschichten, Kurioses“ findet am 5. und 6. März 2022 der 11. Tag der Archive statt.

Der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. – ruft alle zwei Jahre zum bun-desweiten Tag der Archive auf. Seit dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs am 3. März 2009 findet der Tag der Archive in Erinnerung an dieses Ereignis in der ersten Märzhälfte statt. Damit wird an diesem Tag der Blick der Öffentlichkeit auf die Arbeit von Archiven, d.h. auch von uns, baf e.V., gelenkt. Ziel ist es, Archive als ein Gedächtnis von Gesellschaften öffentlich bekannter zu machen.

Traditionell öffnen wir unser ehrenamtlich getragenes und ehrenamtsbasiertes Frauen*-Lesben-Archiv zum Tag der Archive: Wir zeigen, wie wir Geschichte(n) sammeln, archivieren sowie dokumentieren und laden ein zum Umschauen, Fragen stellen und neugierig sein, Entdecken und Begreifen, Diskutieren und Austauschen. Leider müssen wir aufgrund der Corona-Pandemie 2022 diese Tradition unseres baf-Archiv-Cafés in unseren Räumen in der Rümelinstraße in Tübingen unterbrechen. Trotzdem sind wir da!

Die feministische Brezel

Wir sichern „Kurioses“ wie z.B. eine „feministische Brezel“,
sammeln und sichten „Geschichten“ wie z.B. einen reichen Fundus an Oral-History-Quellen und Tagebüchern (recherchierbar über den META-Katalog).

„Fakten“ machen wir öffentlich zugänglich und online recherchierbar z.B. über unsere baf-Bewegungskarte: Wo gab es wann welche feministischen Aktivitäten?

 

Neugierig geworden?
Dann laden wir ein:

  • Kontakt mit uns aufzunehmen, (info@baf-tuebingen.de, 07071 369 349)
  • uns und unsere Bücher, Zeitschriften und Archivalien – nach vorheriger Kontakt-aufnahme und Terminvereinbarung – zu besuchen,
  • sich mit uns zu vernetzen!(https://www.facebook.com/BAFtuebingen).

 

Digitaler Vortrag von Kirsten Plötz am Donnerstag, den 9. Dezember 2021

Die Historikerin Kirsten Plötz wird im Rahmen des Institutskolloquiums am Ludwig-Uhland-Institut der Universität Tübingen am Donnerstag 9.12.2021 um 18.15 Uhr einen digitalen Vortrag halten zum Thema:

„… still, sonst holen sie dir auch noch das andere [Kind] weg“. Unsichtbarkeiten lesbischer Liebe 1946-1999 am Beispiel Sorgerechtsentzug

Das Institutskolloquium befasst sich dieses Semester mit den (Un-)Sichtbarkeiten und (Un-)Sichtbarmachungen als gesellschaftlichen Praktiken von Einschluss und Ausschluss.

Da es sich um keinen öffentlichen Vortrag handelt, sollte sich, wer teilnehmen möchte, bitte bei Dr. Gesa Ingendahl (Ludwig-Uhland-Institut) melden gesa.ingendahl@uni-tuebingen.de, dann wird der Link zugeschickt.

Kirsten Plötz lebt in Koblenz und forscht als freie Historikerin zu lesbischen Themen. Neben verschiedenen Veröffentlichungen zur Geschlechtergeschichte, z.B. vom lesbischen Leben in der Weimarer Republik, wirkte sie an mehreren Filmproduktionen mit und arbeitete zeitweilig in Göttingen am Max-Planck-Institut für Geschichte. Gemeinsam mit Günter Grau erstellte Kirsten Plötz im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ) und der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) die vom Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz Ende 2016 herausgegebene Studie Aufarbeitung der strafrechtlichen Verfolgung und Rehabilitation homosexueller Menschen, die die Repressionsgeschichte von Schwulen und Lesben im Rheinland-Pfalz der Nachkriegszeit untersuchte. Zudem wirkte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für „Public History“ der Abteilung Neuere Geschichte am Historischen Institut der Universität Stuttgart, beim Projekt LSBTTIQ in Baden und Württemberg zur Aufarbeitung der Geschichte lesbischer, schwuler, bisexueller, transgender, trans- und intersexueller sowie queerer Menschen in Baden und in Württemberg. Für das Land Hessen erforschte Plötz Diskriminierungen gegenüber lesbischer Liebe von den Anfängen des Landes bis in die 1980er Jahre. Das Land Rheinland-Pfalz beauftragte sie, den Entzug des Sorgerechts von Müttern in lesbischen Beziehungen zu erforschen. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kirsten_Pl%C3%B6tz, 18.11.2021)

 

Save the date!!! Le(s)ben in Tübingen – Spuren einer unsichtbaren Stadtgeschichte. Ein Rundgang

Im Rahmen der Queeren Woche https://www.tuebingen.de/queere-woche  bietet baf am 25. Oktober 2021 von 17.00 bis 18.30 Uhr einen Rundgang zum Thema Le(s)ben in Tübingen – Spuren einer unsichtbaren Stadtgeschichte an.

Zur Tübinger Stadtgeschichte gehören auch Frauen, die mit Frauen leb(t)en. 2021 klingt das banal. Dennoch hat ihre Geschichte immer noch nicht den Weg ins kollektive Gedächtnis gefunden.

Unser Rundgang bewegt sich auf den Spuren einer unsichtbaren Stadtgeschichte. Wir zeigen Leerstellen in der lokalen Geschichtsschreibung und füllen sie mit ersten Inhalten. Frauenliebende Frauen werden so sichtbar(er) und historische Ablagerungen neu durchdrungen. „Save the date!!! Le(s)ben in Tübingen – Spuren einer unsichtbaren Stadtgeschichte. Ein Rundgang“ weiterlesen

Queer durch Tübingen

Mit zahlreichen Leihgaben aus dem baf-Archiv präsentiert das Stadtmuseum noch bis 13. März 2022 Geschichten vom Leben, Lieben und Kämpfen

Die Ausstellung zeigt die queere Geschichte Tübingens anhand von 24 Biografien: von König Karl von Württemberg bis zur Schauspielerin Maren Kroymann, von Regenbogenfamilien bis zu jungen trans*Menschen. Jede der Biografien repräsentiert einen Aspekt queerer Geschichte und queerer Themen. Sie stehen für Repression, Verfolgung, Emanzipation, juristische Lockerungen oder medizinische Möglichkeiten. Damit zeigen sie gleichzeitig die vielen Facetten von Queerness jenseits der bloßen sexuellen Orientierung. Dokumentiert sind diese Biografien anhand von Fotos, Büchern und Erinnerungsstücken, die das Stadtarchiv im Rahmen seines gleichnamigen Forschungsprojekts recherchiert und zusammengetragen hat.

Zusätzlich stellt die Präsentation erstmals die queere Geschichte Tübingens seit dem 16. Jahrhundert zusammen und bietet einen Überblick über Verfolgung, Strafen, politische Bewegung, Rechtsprechung bis hin zu Emanzipation und Initiativgruppen. Sie beginnt im 16. Jahrhundert mit der Sodomie, der Bestrafung aller sexuellen Handlungen, die nicht der Fortpflanzung dienten. Dann führt sie über die Einführung des §175 im Jahr 1871, dessen Verschärfung während des NS-Zeit und der endgültigen Streichung im Jahr 1994 bis hin zur Ehe für alle ab dem Jahr 2017. Neben den juristischen Fakten zeigt der Überblick gesellschaftliche wie kulturelle Phänomene queeren Lebens auf, beschreibt die Schwulen- und Lesbenbewegung der 1960er- bis 1980er-Jahre und die Einführung der Kategorie „divers“.

Text: Stadtmuseum Tübingen https://www.tuebingen.de/stadtmuseum/

Im Rahmen des Begleitprogramms mit Vorträgen, Führungen und Diskussionen bietet baf am 25. Oktober 2021 eine Stadtführung und am 27. Januar 2022 ein Erzählcafé an (mehr Informationen dazu zu gegebener Zeit im separaten Beitrag unter „aktuell und ewig“).

 

 

 

baf-bewegungskarte – feminismen bewegen baf

Seit Sommer 2020 wird im Bildungszentrum und Archiv zur Frauengeschichte Baden-Württembergs e.V. (baf) im Rahmen einer Landesförderung an der digitalen baf-bewegungskarte gearbeitet. Die Idee, die Vielfalt der autonomen Frauenbewegung, ihre Initiativen, Handlungen und Bewegungen auf einer Landkarte sichtbar zu machen, wurde in 2020 entwickelt, ebenso die dafür nötigen Umsetzungsschritte.

Ausgehend vom baf-Archivbestand, werden nun die gesammelten Quellen von Fraueninitiativen gesichtet und kontinuierlich so aufbereitet, dass sie auf einer digitalen Baden-Württembergkarte am Ort ihres Wirkens sichtbar werden. Grundlage dafür ist die Archiv-Datenbank FAUST9.

Das Projekt „baf-bewegungskarte“ widmet sich darüber hinaus der Verzeichnung von im baf gesammelten Beständen. Dazu gehören museale Materialen, Graue Literatur und Nachlässe der feministischen Bewegungen Baden-Württembergs. Aktuell wird an der Umsetzung der digitalen baf-bewegungskarte gearbeitet.

Durch das Aufnehmen ins baf-Archiv sichert baf dies alles und mehr als Kleinode von Feminismen im deutschen Südwesten und von Frauenbewegungsgeschichte_n.

Gerne nimmt baf auch Materialen Ihrer/eurer Fraueninitative/-bewegung an und integriert Flyer, Briefe, Bilder, Poster etc. in die baf-bewegungskarte!

Bei Fragen bezüglich der Übergabe von Materialien wenden Sie sich bitte an: info@baf-tuebingen.de

gefördert von:

Der neue baf-Perspektivplan bis 2025 ist fertig!

Im Rahmen der laufenden Projektförderung des Landes hat baf den Perspektivplan für das Bildungszentrum und Archiv zur Frauengeschichte Baden-Württembergs e.V.  bis 2025 ergänzt und überarbeitet.

Nach wie vor bemühen wir uns um eine dauerhafte Förderung durch das Land. Wie wichtig eine solche ist, zeigt sich nach etlichen Projektförderungen immer deutlicher.

Denn nicht nur für die laufenden Aufgaben von Bildungszentrum und Archiv – auch um bereits abgeschlossene Projekte aktuell zu halten und weiterhin zu betreuen – bedarf es kontinuierlicher Arbeit und kontinuierlicher finanzieller Förderung. baf e.V. hat durch die Mittelzuwendungen vergangener Jahre eine stark gewachsene Verantwortung übernommen. Zugleich hat baf aber nicht die personellen und finanziellen Möglichkeiten, dieser Verantwortung im Sinne einer langfristigen Sicherung des Archivs gerecht zu werden. baf e.V. benötigt deshalb – mehr denn je – eine kontinuierliche Förderung, um wenigstens einen Teil der Verantwortung für alle Schätze an Hauptamtliche zu übergeben und den Fortbestand der Arbeit nachhaltig zu sichern.

baf_Perspektivplan_2021

 

Brigitte Lösch und Daniel Lede Abal (MdL) zu Besuch bei baf e.V.

Am Freitag, den 2. Juli 2021 konnten wir die ehemalige Landtagsabgeordnete Brigitte Lösch,  von 2016 bis 2021 Vorsitzende im Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport sowie queerpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, bei baf e.V. begrüßen.

Der Besuch fand gemeinsam mit Daniel Lede Abal, MdL für den Landkreis Tübingen, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Migration und Integration der Grünen Landtagsfraktion, statt.

Wir freuen uns, dass wir über den Fortgang des mit Landesmitteln über zwei Jahre geförderten innovativen Projektes „baf-Bewegungskarte“ berichten konnten, für das sich die Grüne Landtagsfraktion stark eingesetzt hat. Mithilfe der „baf-Bewegungskarte“ soll zivilgesellschaftliches (Frauen*-) Engagement auf einer digitalen Landkarte sichtbar gemacht werden.

Darüber hinaus haben wir uns über Möglichkeiten der Verstetigung von baf als einzigem Frauen*Lesbenarchiv Baden-Württembergs ausgetauscht.

Bitte beachten: Bibliothek und Archiv des baf e.V. bis auf weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen

Aufgrund der aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind Bibliothek und Archiv des baf e.V. bis auf weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen.

Bürozeiten und telefonische Erreichbarkeit sind derzeit eingeschränkt.

Sie erreichen uns per Mail: info@baf-tuebingen.de