Am 9. Juli ist Dr. phil. Elisabeth von Dücker gestorben, keine Feministin der ersten Reihe, aber eine leidenschaftliche Museumsfrau, die bis 2007 in Hamburg im Altonaer Museum zuständig für den Bereich Alltags- und Frauengeschichte und den ehrenamtlich tätigen ‚Arbeitskreis Frauen im Museum‘ war. Viele herausragende Ausstellungen sind ihr zur verdanken. Ihre feministisch geprägte Arbeit wurde wahrgenommen und anerkannt. So ehrt der Hamburger Landesfrauenrat seit 2008 alljährlich eine Frau, die sich Verdienste um die Gleichberechtigung von Frau und Mann erworben hat. Allererste Preisträgerin war Elisabeth von Dücker, weil „sie bei ihrer Tätigkeit als Kustodin im Museum auf geschlechtsspezifische Unterschiede aufmerksam gemacht hat, bei dem großen Wandbild zur Frauenarbeit im Hamburger Hafen unsichtbare Frauengeschichte in den öffentlichen Raum gebracht hat und weil sie mit der SEXARBEITs-Ausstellung zur Enttabuisierung des Themas Prostitution beigetragen hat“, heißt es in der Presseerklärung, die Juliane Brumberg in einem Porträt wiedergibt.
Darüber hinaus war sie, so Juliane Brumberg, engagiert, tatkräftig, kompetent, ausgleichend und sprühend von guten Ideen bei Miss Marples Schwestern engagiert.
Miss Marples Schwestern (MMS) ist ein Netzwerk zur Spurensuche von Frauengeschichte vor Ort. Ein bundesweiter Zusammenschluss von Gruppen, Projekten, Vereinen und Einzelfrauen, die regionale und lokale Frauengeschichte erforschen und im außer- und im universitären Bereich tätig sind.
Zur Erinnerung an Lissi von Dücker sei hier nochmals auf das Porträt von ihr von Juliane Brumberg in beziehungsweise weiterdenken (ein Internetforum, das, von Beziehungen unter Frauen ausgehend – daher der Titel – , ein philosophisches und politisches Gespräch ermöglicht) hingewiesen: http://www.bzw-weiterdenken.de/2020/01/liebe-zur-arbeit-der-frauen-die-museumskuratorin-elisabeth-von-duecker/